Was hat denn der Artikel über das Chlli con carne in der Rubrik "kalte Jahreszeit" verloren, werden Sie nun denken. Die haben sich wohl vertan. Nein, haben wir nicht. Anlässlich einer Geburtstagsfeier im Oktober auf einer Almhütte in den Bergen stellte sich die Frage, was wir dort oben essen sollen. Zuerst dachten wir natürlich an Grillen, aber dann kam plötzlich die Idee auf, ein Chili con carne zu kochen. Die ersten Einwände, ein fertiges Chlli con carne in der Dose zu kaufen, wurden sofort niedergeschmettert. Wenn wir schon kochen, dann stilecht und frisch. Es wurde also ein ungarischer Bogratsch (das ist ein großer ungarischer Kessel) besorgt und ein dazu passendes Dreibein. Dann frische Zutaten wie faschiertes, Mais, Bohnen und Gewürze und los gings ab auf die Alm. Das Rätselraten, ob oben auf der Alm bereits Schnee liegt, wurde rasch beendet, als wir auf halber Strecke den Berg hochgefahren waren. Es lag bereits auf 500m "genug" Schnee. Das hieß für uns, dass wir den Weg bis zur Almhütte nicht fahren konnten, wir mussten auf einem Parkplatz unterhalb stehen bleiben und den Rest zu Fuß weitergehen.
Was gar nicht so ohne war. Hatten wir doch neben unserer Ausrüstung (Schlafsack, Strinlampen, usw) auch den Bogratsch, die Zutaten und ein Fass Bier mit. Die Schlepperei machte sich aber bezahlt, als wir die Almhütte erreichten. Ein wunderschönes Panorama auf der verschneiten Alm entschädigte uns. Während jemand den Ofen in der Hütte anheizte, bereiteten wir die Feuerstellen im Schnee vor und hängten den Bogratsch auf. Wir schätzten, dass es ca. 4-5 Stunden dauernd würde, bis die Hütte warm war. In dieser Zeit wollten wir das Chili con carne zubereiten. Wir begannen, das faschierte Fleisch im Kessel über dem offen Feuer anzubraten. Die Schwierigkeit hierbei besteht darin, dass das Fleisch und auch später das Chili nicht anbrennen darf. Es muss daher ständig gerührt werden. Nach und nach gaben wir alle Zutaten dazu und es roch bereits verführerisch. Der Kreis um das Feuer wurde allerdings immer enger, da sich mit der Nacht auch die Temperatur im Freien immer mehr senkte. Aber immerhin mussten wir uns keine Sorgen wegen der Bierkühlung machen. Als wir schließlich als letztes die Bohnen und den Mais in den Kessel taten waren wir vor lauter Vorfreude benahe nicht mehr zu bremsen. Jetzt musste unser Chili nur mehr kochen, bis es etwas eindickte.
Was soll ich sagen, das Chili con carne war ein Gedicht. Dieses heiße und scharfe Essen im Schnee, dazu ein eiskalten Bier vom Fass...Wir werden diesen Tag wohl nicht so schnell vergessen! Eines sollte nicht unerwähnt bleiben. So ein Bogratsch ist dermassen groß: Es ist unmöglich für 5 Leute das ganze Chili zu essen. Daher reichte das Chili con carne für weitere 3 Mahlzeiten, aber je öfter man es wärmt, desto besser wirde es ja.